Geschichte der Pfarrei Salzweg

Im Zuge der Aufwärtsentwicklung von Salzweg erstrebten die Gemeindemitglieder auch die kirchliche Verselbständigung, die Abtrennung von der Mutterpfarrei Straßkirchen. Es war somit folgerichtig, dass nach der politischen und schulischen Selbständigkeit auch der Wille zur Eigenständigkeit im religiösen Bereich wuchs und der Wunsch nach einer eigenen Kirche und Pfarrei aufflammte. „So ist die St. Rupertus-Kirche ein Zeichen des Fortschritts, ein Symbol der Selbständigkeit der Salzweger und ein kunstvolles, steingewordenes Bekenntnis der Bevölkerung zu ihrem Herrn und Schöpfer“, heißt es in der Festschrift vor 50 Jahren. 

Die Kirche St. Rupert entstand aus einer Bürgerbewegung. Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wuchs vor allem in den Jahren 1960/61. In der Gemeinde lebten damals 1.600 Menschen. Die Salzweger strebten zunehmend nach Unabhängigkeit und hoben am 28. Mai 1961 einen Kirchenbauverein aus der Taufe. Gretl Pauli ist als einziges der Gründungsmitglieder noch am Leben. 1962 kam BGR Pfarrer Alfons Prügl, jetzt Ruhestandsgeistlicher in Salzweg, als Kooperator nach Straßkirchen. Er fungierte als Kirchenbauer und übernahm die Geschäftsführung des Kirchenbauvereins, dem bald 500 Mitglieder angehörten. Dies zeigt, dass es den Salzwegern ein wirkliches Bedürfnis war, eine eigene Kirche zu erhalten.

Nach dem Bau des Gotteshauses im Jahr 1963/64 wurde Salzweg 1965 zur Pfarrei erhoben. Dass die Kirche im Dorf blieb, war für die Identität der Menschen wichtig. Schutzpatron von Kirche und Pfarrei ist der hl. Rupert. Rupert, der im achten Jahrhundert Bischof von Salzburg war, gilt als Patron des Salzbergbaus und der Salzsäumer. So war die Wahl des Rupert als Patron Salzwegs am Säumerweg naheliegend. Pfarrei und Gemeinde wuchsen zusammen, errichteten 1971 einen Kindergarten, den die Pfarrkirchenstiftung trägt. 1975 entstand die Bücherei. Schon 1978 wurde der Pfarrverband Salzweg-Straßkirchen mit Sitz in Salzweg aus der Taufe gehoben.

Die Kirche am Ort stärkte die weltliche Gemeinde und beförderte ihre Entwicklung. Dies zeigte umgekehrt, dass kirchliches Leben irdische Fundamente besitzt: Der Salzweger Pfarrgemeinderat habe viel Gutes geleistet, lobte Pfarrer i.R. Alfons Prügl.

Einen wichtigen Platz im Pfarreileben nimmt das im Jahr 2001 errichtete Pfarrheim ein, das als Fünfeck eine Einheit mit der Kirche bildet und 1,1 Millionen Euro kostete. Es wurde mit viel Eigenleistung und Herzblut geschaffen und die Bevölkerung brachte sich stark ein. Viele Menschen spendeten. Neben der Diözese, die mit 748.117 Euro die Hauptlast trug, unterstützte die Gemeinde den Bau mit 194.122 Euro. Die Pfarrei hatte 176.309 Euro selbst aufzubringen. Dies gelang mit Pfarrfesten, die PGR und Kirchenverwaltung gestalteten, unterstützt von Vereinen, Verbänden und zahlreichen Helfern. Die großartige Gemeinschaftsleistung, die bis heute gelingt, ermöglichte es, schon nach zehn Jahren alle Kredite zu tilgen.  

Salzweg ist eine junge, aktive und lebendige Pfarrei. Seit 2014 gehört sie mit Straßkirchen, Thyrnau und Kellberg dem Pfarrverband Straßkirchen an, den sie weiter prägt.

Theresia Wildfeuer

 

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